Eingetaucht den Federkiel
In der schwarzen Tinte Tiefe..
Schaben auf dem Pergament,
Wenn der Worte Schweife tanzen..
Danke, dass dein Blicke fiel
Aufs Zusammenspiel der ganzen!


Mittwoch, 21. Februar 2018

[Rezension] Kai Meyer - Asche und Phönix


Achtung: Spoileralarm!

Ich bin relativ sicher, dass das 460 Seiten lange Buch unter dem Genre "Jugendbuch" erschienen ist, aber Asche und Phönix enthält sehr heftige Szenen, die ich persönlich frühestens ab 16 einstufen würde.

Der Klappentext klingt, als ginge es lediglich um ein Mädchen und einen Filmstar, die untertauchen und versuchen, vor jemandem zu fliehen. Dass es sich aber um Urban Fantasy handelt, die fast wie bei Lovecraft eine Realität hinter der Realität enthält, darauf hat mich nichts vorbereitet.

Der Roadtrip von Ash und Parker startet in London, doch man merkt als Leser die detailverliebte Recherche der anderen Spielorte deutlich. Das Buch ist wie ein Film aufgebaut, inklusive Vor- und Abspann. Immer wieder durchbrechen unheimliche Dinge die scheinbar so klare Realität, Ash und Parker müssen sich mit Mächten auseinandersetzen, von deren Existenz sie nichts erahnt haben.

Gut gefallen hat mir, dass es immer wieder Sichtwechsel gab, und zwar nicht nur Wechsel zwischen Parkers und Ashs Sicht, sondern dass auch das Wesen im Fokus stand. Die kursiv geschriebenen Kapitel, die der auktoriale Erzähler aus seiner Sicht darstellt, sind zugleich auch die gewalttätigsten. Da ich ein sehr bildhaftes Vorstellungsvermögen habe, gingen mir diese Kapitel näher als andere, und zwar nicht auf positive Art und Weise - womit wir im Grunde bei einem Manko des Buches sind. Wenn ich einen Thriller lese, weiß ich vorher, woran ich bin, und kann mich darauf einlassen. Auch, wenn ich Lovecraft lese, weiß ich das. Und hier hätte ich es gerne gewusst.
Zudem wirkt die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten zunächst etwas aufgesetzt, hier hätte ich mir mehr Zeit für die zwischenmenschlichen Entwicklungen gewünscht.

Alles in allem ist Asche und Phönix ein gutes Buch, Fantasy und Roadtrip in einem Genremix passen gut zusammen. Es ist allerdings kein Buch für schwache Nerven! Vier von fünf Schnörkeln gibt's von mir für die Geschichte der beiden.




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