Eingetaucht den Federkiel
In der schwarzen Tinte Tiefe..
Schaben auf dem Pergament,
Wenn der Worte Schweife tanzen..
Danke, dass dein Blicke fiel
Aufs Zusammenspiel der ganzen!


Mittwoch, 26. Oktober 2016

[Rezension] [Brettspiel] Myth

Auf Myth habe ich mich schon vor der Spielemesse in Essen tierisch gefreut. Ein Spiel, das tolle Figuren in Tabletop-Manier, Rollenspiel-Elemente und kooperativen Kampf vereint, das MUSSTE doch gut werden!
Ich mag Decent, das semi-kooperativ ist, weil einer als Overlord gegen alle anderen spielt. Auch das erfüllt diese Vorgaben. In Myth gibt es keinen Overlord, sondern ein (soweit wir das bislang beurteilen können) gut ausbalanciertes System, nach dem "Die Dunkelheit" agiert. Es muss also keiner gegen die anderen spielen, was wir wegen des möglichen Rollenspiels gerne so haben wollten. Auch die Questreihen klangen gut. (Wem das Wort nichts sagt: Nachdem man eine Aufgabe erledigt hat, darf man eine andere erledigen, die auf der ersten aufbaut.)
Vom Material her ist das Spiel gut ausgestattet:
- Würfel mit unterschiedlichen Symbolen
- kleine Karten mit Schätzen bzw. Heldenausrüstung
- 5 Helden mit jeweiligem Heldendeck aus 31 Karten sowie einer Figur
- Karten für die Feinde mit ihren Fähigkeiten und Einsatzanweisungen sowie Figuren
- kleineren und größeren bedruckten Tableaus für Questszenarien
- Questkarten

Positiv ist, dass die Gestaltung von Karten und Figuren gut gemacht ist. Auch die Tableaus sehen gut aus.
Schade ist allerdings, dass die Tableaus nicht questspezifisch sind. Wir hatten uns für den Start eine Taverne ausgesucht, ein Quest gezogen, und landeten im Wald. Inzwischen habe ich alle Questkarten gelesen und festgestellt, dass nur eine einzige in einem Raum spielt. Und Ortsnamen gibt es gar nicht, auch die Welt bleibt total farblos. Für mich geht es auch gar nicht, dass die Quest die Anweisung gibt, die Insektengegner aufzubauen, während man ein Tableau gewählt hat, das dazu nicht mal ansatzweise passt.
All unser schönes, erwartetes Rollenspielpotential ist dahin! Ein einziger Ortsname ist uns zu wenig, genauso wie von vier Orden die Rede ist, wobei nur ein einziger als klerikal gekennzeichnet ist.
Nun kann man sagen: Viel Potential für eigene Kreativität.
Das stimmt. Wir werden auch eine Welt drum herum stricken, damit wir nicht so viel Geld für keinen Spielspaß ausgegeben haben. Denn im Moment sind die Kämpfe zwar interessant, aber nur Kämpfen ohne eine gute Geschichte motivieren mich und meine Spielgruppe nicht.
Zudem es in einer der Quest nun auch noch Fehler gibt - statt Lady Katherine soll im zweiten Teil auf einmal eine andere Frau heiraten, in 3 und 4 ist es aber wieder die Lady.

Ich bin einfach enttäuscht, und bevor es nicht Nachbesserung gibt, muss ich 2 von 5 Gedankenschnörkel vergeben.


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